Viele industrielle IT-Systeme werden in verschiedenen Fertigungsstandorten eingesetzt. Jeder Fertigungsstandort hat dabei seine eigenen Anforderungen und Rahmenbedingungen. Die IT-Systeme, die an mehreren Standorten eingesetzt werden, werden jedoch häufig zentral weiterentwickelt und getestet und dann in die einzelnen Werke ausgerollt. Häufig werden einzelne Komponenten oder ganze Subsysteme durch verschiedene Zulieferer beigesteuert.
Bei der zentralen Weiterentwicklung und insbesondere für den anschließenden Systemtest ist es jedoch unerlässlich, dass die Eigenheiten der Werke berücksichtigt werden. Ziel ist es, im Systemtest möglichst viele Fehler zu finden und zu beheben und dafür möglichst wenig Zeit zu benötigen. Eine enge Koordination zwischen den Standorten und dem Systemtest ist unerlässlich, in der Realität jedoch nur schwierig zu erreichen.
Das IAS hat ein Konzept entwickelt und realisiert, das dabei hilft, den Systemtest effizient zu planen und dabei die verschiedenen Systemvarianten der unterschiedlichen Werke zu berücksichtigen. Das Konzept wurde in einem Demonstrator realisiert, der zeigt, wie die Testkoordinierung für diese variantenreichen Systeme unterstützt wird.
Kernstück des Demonstrators ist die Testfortschrittsbestimmung, die in einer Testfortschrittsübersicht als Farblandkarte visualisiert wird. Sie zeigt, wie gut einzelne Komponenten und Funktionalitäten der verschiedenen Varianten abgesichert sind. Dabei werden Unterschiede der Varianten ebenso wie Abhängigkeiten zwischen den Komponenten berücksichtigt. Dazu verwaltet der Demonstrator Testfalllisten und Testergebnisse von Testläufen, bei denen jeweils angegeben ist, welche Komponenten abgedeckt wurden. Über eine Testfallpriorisierung wird zudem ein Vorschlag für die nächsten Testfälle unterbreitet, die ausgeführt werden sollen. Dadurch soll mit möglichst wenig Aufwand ein hoher Testfortschritt erreicht werden.