Digitaler Zwilling: Synchronisierung mit Ankerpunktmethode

Domänenübergreifende Änderungsdetektion und Synchronisierung des Digitalen Zwillings

Heutzutage steht die Industrie zunehmend vor der Herausforderung, kundenspezifische Produkte in stetig kürzer werdenden Produktionszeiten zu liefern. Dies erfordert, dass flexible Produktionssysteme zur Verfügung stehen, die bei Bedarf effizient rekonfiguriert werden können. Dementsprechend müssen zwei Aspekte berücksichtigt werden. Ein Aspekt ist die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit mithilfe der Verbesserung der Produktionsprozessschritte im Rahmen der Erstellung von individuellen Produkten.  Der zweite Aspekt ist, dass mit verkürzten Lebenszyklen und steigenden Marktanforderungen eine ständige Verbesserung und Rekonfiguration der aktuellen Systeme stattfindet. Im Kontext der Cyber-Physical Systems (CPS) kann ein Digitaler Zwilling für ein Produktionssystem diese Herausforderung angehen, um Systeme einfach und schnell rekonfigurierbar zu machen, indem Rekonfigurations-Szenarien in einer simulativen Umgebung realisiert und getestet werden. Die Wiederinbetriebnahme des Fertigungssystems benötigt daher weniger Zeit und ermöglicht eine höhere Systemverfügbarkeit.

Digitaler Zwilling (Mechanik) des Modularen Produktionssystems
Digitaler Zwilling (Mechanik) des Modularen Produktionssystems

Hierzu wird im Institut für Automatisierungstechnik und Softwaresysteme ein Digitaler Zwilling eines Modularen Produktionssystem (MPS) als Demonstrator erstellt. Dieser Digitale Zwilling beinhaltet multidisziplinäre Engineering-Modelle der Anlage der Domänen Mechanik, Elektrik und Software. Die Modelle werden im gesamten Lebenszyklus des Produktionssystems automatisch mithilfe der Ankerpunktmethode synchronisiert.

Assistenzsystem zur Änderungsdetektion des Digitalen Zwillings
Assistenzsystem zur Änderungsdetektion des Digitalen Zwillings

Die Ankerpunktmethode ist eine Methodik zur domänenübergreifenden Änderungsdetektion in der Fertigungsautomatisierung und Synchronisierung des Digitalen Zwillings durch die Identifizierung von Ankerpunkten und deren Relationen in der Softwaredomäne sowie der anschließenden, automatisierten Anpassung der Modelle im zentralen Digitalen Zwilling.

Publikationen zum Thema "Digitaler Zwilling"

  1. 2019

    1. B. Ashtari Talkhestani, T. Jung, B. Lindemann, N. Sahlab, N. Jazdi, W. Schloegl, und M. Weyrich, „An architecture of an Intelligent Digital Twin in a Cyber-Physical Production System“, at - Automatisierungstechnik, Band 67, Heft 9, Seiten 762–782, 2019.
    2. M. Klein, B. Maschler, A. Zeller, B. Ashtari Talkhestani, N. Jazdi, R. Rosen, und M. Weyrich, „Architektur und Technologiekomponenten eines digitalen Zwillings“, in 20. Leitkonferenz der Mess- und Automatisierungstechnik Automation 2019, 02.-03.Juli 2019, Baden-Baden, 2019.
  2. 2018

    1. B. Ashtari Talkhestani, N. Jazdi, W. Schloegl, und M. Weyrich, „Consistency check to synchronize the Digital Twin of  Manufacturing automation based on anchor points“, in 51st CIRP Conference on Manufacturing Systems, Stockholm, 2018.
  3. 2017

    1. B. Ashtari Talkhestani, N. Jazdi, W. Schlögl, und M. Weyrich, „A Concept in Synchronization of Virtual Production System with Real Factory Based on Anchor-Point Method“, in CIRP ICME ’17 - 11th CIRP Conference on Intelligent Computation in Manufacturing Engineering 19- 21 July 2017 Gulf of Naples, Italy, 2017.
    2. B. Ashtari Talkhestani, W. Schlögl, und M. Weyrich, „Synchronisierung von digitalen Modellen - Anwendung einer Ankerpunktmethode für Fertigungszellen“, atp edition - Automatisierungstechnische Praxis, Bd. 59, Nr. 07–08, S. 62–69, 2017.
    3. B. Ashtari Talkhestani, W. Schlögl, und M. Weyrich, „Synchronisierung von digitalen Modellen mit realen Fertigungszellen auf Basis einer Ankerpunktmethode am Beispiel der Automobilindustrie“, in Automation 2017 27.-28.06.2017 Baden-Baden, 2017.
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